Innerhalb des Zivilfriedhofs von Feltre kann ein Ort besucht werden, der mit dem Gedächtnis an den Ersten Weltkrieg verbunden ist, nämlich das italienische Ossarium und der angrenzende österreichisch-ungarische Friedhof. In diesem Bereich liegen fast 5.000 Leichname junger Soldaten, die überwiegend im letzten Kriegsjahr gestorben sind, als am Grappa-Massiv einige der blutigsten Schlachten des gesamten Konflikts stattfanden.
Die Kuppel der Kapelle des Ossariums ist bereits vor dem Betreten des Friedhofs gut sichtbar. Um dorthin zu gelangen, muss man die zentrale Allee bis zum großen Portikus überqueren, der den Friedhof in zwei Hälften schneidet. Auf dem Weg kann das Denkmal für die Gefallenen aller Kriege bewundert werden, in dem eine bronzezeitliche Figur mit dem Titel "Die Auferstehung des Helden", entworfen 1920 von dem kaderäischen Bildhauer Annibale De Lotto, über einer Säule zu sehen ist.
Sobald der Portikus mit der großen Inschrift in Latein "Silentes loquimur" erreicht wird, betritt man das Ossarium. Es wurde 1936 erbaut und besteht aus 4 Wänden, die eine Art offenen Vorraum bilden, in dem sich die Gedenktafel der 1.072 anerkannten italienischen Soldaten befindet. In der inneren Kapelle gibt es dagegen zwei Nischen, die die Überreste von 370 Kämpfern ohne Identität enthalten.
Hinter dem Ossarium öffnet sich ein großer Raum, der zwischen 1979 und 1982 in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Roten Kreuz und den italienischen Behörden geschaffen wurde, in dem die Leichname von 3.550 österreichisch-ungarischen Soldaten untergebracht sind. Es gibt 1.550 Kreuze, die den Namen des Gefallenen und seinen Rang innerhalb des Militärs tragen. In der Mitte des Rasens bewahrt ein Marmordenkmal, das aus drei einfachen Blöcken besteht, die Überreste von 2.000 Soldaten ohne Namen. Es sei daran erinnert, dass unter diesen Gräbern auch das des österreichisch-ungarischen Luftwaffenasses Kurt Gruber ist, der viermal mit der Medaille für militärische Tapferkeit ausgezeichnet wurde und am 4. April 1918 bei Primolano (VI) in Valsugana mit seinem Flugzeug abgeschossen wurde.