Die Reihe Mondovisioni: die Dokumentarfilme von “Internazionale” erzählt die Komplexität unserer Zeit durch exemplare und filterlose Geschichten, die uns einbeziehen und betreffen.
DIE HANDLUNG
Im Jahr 2021 wurde das Grenzgebiet zwischen Polen und Weißrussland zu einer drei Kilometer breiten Sperrzone, in der Flüchtlinge brutal gefangen waren. Sie wurden zum Spielball eines politischen Konflikts: Weißrussland hatte sie getäuscht und einen freien Durchgang in die EU versprochen, in Polen wurden sie abgewiesen und gezwungen, über die Grenze zurückzukehren. Nach ihrer Rückkehr nach Weißrussland wurden sie jedoch erneut in Richtung Polen geschickt: eine schreckliche Pattsituation in einem unwirtlichen und gefährlichen Gebiet. Maciek lebt mit seiner Familie auf der polnischen Seite der Grenze und hat einen erschöpften syrischen Flüchtling, den siebenundzwanzigjährigen Alhyder, bei sich aufgenommen. Nachdem Alhyder seine Kräfte wiederhergestellt hat, fragt er sich, was er tun soll. Wohin gehen, ohne sich oder Maciek in Gefahr zu bringen? Die Spannung ist in diesem sensiblen und diskreten Dokumentarfilm spürbar, der ohne Sensationsgier die Emotionen auf den Gesichtern der polnischen Familienmitglieder und ihres Gastes einfängt. Die Situation ist katastrophal und eine Lösung scheint unmöglich. Doch gleichzeitig ist der Film durchdrungen von der Wärme der Solidarität und menschlichen Nähe.
DIE REGISSEURIN
Zuzanna Solakiewicz ist eine Schriftstellerin und Regisseurin, die an der Universität Warschau Literatur studiert hat. Von 2005 bis 2009 lebte sie in Israel, wo sie Regie an der Sam Spiegel Film & TV School in Jerusalem studierte, bevor sie ein Praktikum an der Filmhochschule Lodz absolvierte. Ihr Dokumentarfilm 15 Corners Of The World gewann die Kritikerwoche beim Festival von Locarno 2014, den Preis für den besten Dokumentarfilm beim Belgrade Documentary and Short Film Festival und weitere Auszeichnungen. The Soil von 2021 wurde beim Krakow Film Festival, DocsMX in Mexiko-Stadt und beim RAI Film Festival in London präsentiert.
Zvika Portnoy hat 2007 Fotografie an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem studiert und 2011 Regie und Kameraführung an der Sam Spiegel Film & TV School in Jerusalem abgeschlossen. Er ist Mitglied der Israeli Association of Photographers, Autor mehrerer Fotoausstellungen und Video-Kunstwerke, sowie Kameramann zahlreicher Kurzfilme, Featurefilme und Dokumentarfilme, darunter der gefeierte 15 Corners Of The World unter der Regie von Zuzanna Solakiewicz. Seit 2011 lebt und arbeitet er in Polen.